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Bedauern

von Muhammad Alshareef

Ein Polizist in Saudi Arabien schrieb den folgenden Brief an einen Schaikh. Darin berichtete er, dass dieses Ereignis zu seiner Rückkehr (Rückbesinnung) zu Allah führte. Er erinnert sich:

Unfallopfer zu sehen ist Teil meines Alltags gewesen, doch ein Zwischenfall war ganz anders.

Mein Partner und ich hatten auf der Standspur der Landstraße geparkt und begannen uns zu unterhalten. Aus heiterem Himmel wurde die ruhige Szene von einem scheußlichen Ton durchbrochen, der entsteht, wenn Metallkörper eins werden. Wir warfen unseren Blick zurück, um zu sehen, was geschehen war: ein frontaler Zusammenprall. Das Resultat von einem Auto, das auf die Spur des entgegenkommenden Verkehrs abgekommen war.

Das Gemetzel war nicht in Worte zu fassen. Zwei junge Männer lagen lang gestreckt im ersten Auto, beide in einer kritischen Verfassung. Wir trugen sie vorsichtig vom Wagen weg und legten sie auf den Boden.

Schnell kehrten wir zurück, um dem Besitzer des zweiten Wagens zu helfen. Er war bereits tot. So gingen wir zurück zu den zwei jungen Männern, die nebeneinander auf dem Straßenpflaster lagen.

Mein Partner begann ihnen die Schahadah vorzusprechen. „Sagt La ilaha illallah, la ilaha illallah…“

...ihre Zungen konnten dies jedoch nicht bestätigen. Sie begannen, die Texte einiger Lieder zu summen. Es war grauenhaft. Mein Partner hatte schon Erfahrung mit so etwas und fuhr fort, ihnen diese Anweisung zu geben.

Ich stand beobachtend, ohne jede Bewegung, die Augen geschlossen. Niemals in meinem Leben habe ich etwas Ähnliches gesehen, wie das, was sich vor mir abspielte. In Wirklichkeit hatte ich noch nie jemanden sterben sehen und niemals auf eine so satanische Art.

Mein Partner fuhr fort, sie zu unterweisen, die Schahadah zu sagen, doch sie machten keinen Gebrauch davon. Das Summen ihres Liedes kam zu einer langsamen Stille – sehr langsam. Der erste hörte auf damit und dann der Andere. Keine Bewegung. Tot.

Wir schleppten sie zu unserem Streifenwagen; mein Partner machte keine Anstalten, zu sprechen. Kein Flüstern zwischen uns beiden, als wir die Leichen zum nächsten Krankenhaus brachten…

Liebe Brüder und Schwestern, Ubay Ibn Khalf konfrontierte eines Tages den Gesandten Allahs (sallallahu aleyhi wa sallam) mit einem verrotteten Knochen in der Hand. Er zerbrach ihn in seinen Händen, lies ihn vom Wind wegblasen und sagte: „Muhammad, behauptest du, dass Allah diese Asche wieder zum Leben bringen wird?“

„Weiß der Mensch denn nicht, dass Wir ihn aus einem Samentropfen erschufen? Und siehe da, er ist ein offenkundiger Widersacher! Und er prägt Uns Gleichnisse und vergisst seine eigene Erschaffung. Er sagt: "Wer kann die Gebeine beleben, wenn sie morsch geworden sind.“

Allah antwortete Ubay und jedem anderen, welcher es wagt, diesen Fehler zu begehen.

„Sprich: "Er, Der sie das erste Mal erschuf - Er wird sie beleben; denn Er kennt jegliche Schöpfung.“ [QS. 36:77-79]

Als ich über das Thema dieser Khutbah recherchierte, stieß ich auf eine Webseite, auf welcher die Leser Dinge geschrieben hatten, die sie am meisten bereuten. Für einige war dies eine verlorene Liebe, für andere eine Arbeitsstelle, die sie nicht angenommen hatten und für andere wiederum war es ein Schicksalsschlag, welcher einen grauenvollen Ausgang hatte.

Doch bei allen waren es nur Süße Dinge dieser Welt, welche verloren gegangen sind. Die kurzlebigen Vergnügen des Lebens.

Dies ist die Welt, in welcher Allah bestimmt hat, dass der Sommer stets zu Ende geht.

Diese Geschichten (auf der Webseite) waren von lebenden Menschen, die sich an ihr Unglück erinnerten. Wie würde es jedoch sein, eine Webseite zu sehen, auf welcher die Toten sich an ihr Unglück erinnern würden! Sie würden nicht die verlorene Liebe bedauern, den albernen Job oder die Wendung des Schicksals. Sie würden jede Sekunde bedauern, welche sie nicht in der Anbetung Allahs verbracht haben.

Wir sind alle heute hier, weil wir behaupten dass das „la ilaha illa Allah Muhammad ar Rasulallah“ das ist, woran wir glauben. Das Problem ist dennoch, dass es für viele ein Glaube ist, welcher auf der Zunge seine Taschen abgeworfen hat, sich auf ihr hingesetzt hat und nicht weiter hinab gegangen ist, um in das Herz einzudringen.

Es gibt viele Männer und Frauen in unserer Religion, für die es nicht der Fall war. Muhammad Ibn Abi Imran berichtete: „Ich hörte jemanden unseren Schaykh Hatim Al Asum fragen, wie er diese Stufe im Vertrauen auf Allah erlangt hat. Er antwortete: „Ich wurde von vier Dingen überzeugt. Als Erstes habe ich die Überzeugung, dass niemand essen wird, was Allah für mich bestimmt hat. So bin ich zufrieden damit. Als Zweites bin ich davon überzeugt, dass niemand außer mir gute Taten verrichten wird, so beschäftige ich mich damit, sie selbst zu tun. Drittens bin ich mir sicher, dass der Tod unerwartet eintreffen wird, so beschäftige ich mich mit dessen Erwartung. Und Viertens bin ich mir sicher, das ich dem Sehen Allahs nicht entrinnen kann, so bin ich zurückhaltend, Ihm ungehorsam zu sein, während Er mich sieht.“

Selbst wenn wir alle behaupten, an das zu glauben, von dem Hatim Al Asum überzeugt ist, wie viele von uns haben diese Überzeugung über ihre Zunge passieren lassen und in ihrem Herzen einen Platz dafür gewährt?

Wir alle wissen, was die Medien tun, um in den nächtlichen Nachrichten die Fakten zu verdrehen. Sie nehmen eine lange Rede, kopieren und fügen ein und nehmen Worte aus ihrem Kontext heraus. Nun, die Medien sind nicht die Einzigen, welche die Dinge aus ihrem Kontext herausreißen. Betrachtet den folgenden Vers: „Sprich: "Oh meine Diener, die ihr euch gegen eure eigenen Seelen vergangen habt, verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit; denn Allah vergibt alle Sünden; Er ist der Allverzeihende, der Barmherzige.“

So viele von uns haben diesen Vers ohne dessen Kontext gelesen. Es könnte so aussehen, als ob ein Mensch alle schlechten Dinge tun könnte, welche er will. Und wenn er sterben würde, würde er in das Paradies eingehen. Doch lest weiter…

„Und kehrt euch zu eurem Herrn, und ergebt euch Ihm, bevor die Strafe über euch kommt; (denn) dann werdet ihr keine Hilfe finden. Und folgt dem Besten, das zu euch von eurem Herrn herab gesandt wurde, bevor die Strafe unversehens über euch kommt, während ihr es nicht merkt, damit nicht etwa einer spreche: »O wehe mir um dessentwillen, was ich gegenüber Allah versäumte! Denn wahrlich, ich gehörte zu den Spöttern«“ [QS. 39:53-56]

Dieser letzte Vers ist ein Beweis, dass der Quran nicht übersetzbar ist. Wie will man das Bekümmernis von „Ya Hasrata“ erklären? Imam At Tahir Ibn Aschur versuchte es zu erklären: Hasrah ist ein extrem brutales Bedauern, das einem die Sinne raubt. Es ist wie der Dienstjunge, dessen Meister ihm befahl, auf das Vieh aufzupassen. Mit dem Gedanken, dass der Meister ihn nicht sieht, schlief und spielte er und ließ das Vieh unbeaufsichtigt. Das Vieh ging weiter und weiter weg, bis ein Rudel von Wölfen kam und jedes einzelne auffraß. Das Bedauern, ist das Bedauern des Jungen gegenüber dem Meister.

Dies bezüglich sagte Yahyah Ibn Ma´in (rahimahullah): „Das Naivste ist in meinen Augen, sich in Sünden aufzuhalten – ohne Bedauern – auf eine weit entfernte Vergebung wartend. Und zu glauben, sich Allah zu nähern, ohne etwas zu tun. Und auf die Ernte des Paradieses zu warten, mit der Saat der Hölle – auf Belohnung zu warten, ohne Taten.“

Ihr sehnt euch nach Erlösung, doch habt ihren Weg nicht eingeschlagen. Brüder, Boote segeln nicht in der Wüste.

Teil 2

Der Polizist, welchen wir erwähnten, kehrte zur Routine zurück – wie er berichtete. Und er begann, von Allah abzudriften. Doch es traf ihn ein anderes Ereignis, welches die Rückkehr besiegelte. Er fuhr fort: …was für eine merkwürdige Welt. Nach einiger Zeit – ca. 6 Monaten – kam es zu einem seltsamen Unfall. Ein junger Mann fuhr ganz normal auf der Landstraße aus der Stadt Riad heraus, doch in einem der Tunnel welche in die Stadt führen, bekam es einen platten Reifen.

Er parkte am Seitenstreifen des Tunnels und ging zurück, um den Ersatzreifen zu holen. Dann das Hupen eines schnellen Autos von hinten. Innerhalb einer Sekunde kollidierte es mit dem liegen gebliebenem Wagen – dazwischen der junge Mann. Er fiel mit kritischen Verletzungen zu Boden.

Ich eilte zum Geschehen. Ich und ein anderer Partner – nicht der vom ersten Mal. Zusammen trugen wir den Körper des jungen Mannes in unseren Streifenwagen und riefen das Krankenhaus an, damit sie sich auf unsere Ankunft vorbereiten konnten.

Er war ein junger Erwachsener, in den Jahren seiner Blüte. Religiös, wie man von seiner Erscheinung her erkennen konnte. Er murmelte etwas, als wir ihn trugen, doch in unserer Eile schenkten wir seinen Worten keine Aufmerksamkeit.

Aber als wir ihn im Streifenwagen auf seinen Rücken legten, konnten wir es verstehen. Durch die Schmerzen rezitierte sein Herz den Quran! Er war so vertieft in der Rezitation

…SubhanAllah, du würdest niemals denken, dass diese Person starke Schmerzen hat.

Blut hatte seine Kleidung dunkelrot gefärbt, seine Knochen waren an mehreren Stellen deutlich gebrochen. Um die Wahrheit zu sagen, er sah aus als ob er dem Tod ins Auge sehen würde.

Er fuhr fort in seiner einzigartigen, zarten Stimme zu lesen. Er rezitierte jeden Vers im korrekten Rhythmus. In meinem ganzen Leben habe ich keine ähnliche Rezitation gehört. Ich sagte zu mir: Ich werde…Ich werde ihn dazu auffordern die Schahada zu sagen, wie ich es bei meinem Freund gesehen hatte. Besonders jetzt, nach dem vorherigen Erlebnis.

Mein Partner und ich hörten aufmerksam der sanften Stimme zu. Ein Schauer ging mir über den Rücken und an meinen Armen standen die Haare zu Berge.

Plötzlich hörte die Lesung auf. Ich sah lautlos zu, wie seine Hand sich sanft erhob. Er zeigte mit seinem Zeigefinger in den Himmel und sagte die Schahadah ( La ilaha illallah; es gibt keinen Gott außer ALLAH). Dann…sank sein Kopf nieder. Nichts.

Ich sprang auf den Rücksitz, fühlte seine Hand, sein Herz, seinen Atem. Er war tot!

Ich konnte nicht aufhören, ihn anzustarren. Eine Träne viel herab, doch ich versteckte es vor Scham. Ich drehte mich zu meinem Partner und sagte ihm, dass der Junge gestorben sei – er brach in ein lautes Weinen aus. Einen Mann so weinen zu sehen. Ich konnte mich selbst nicht mehr kontrollieren und mein Partner verschwand hinter dem Schleier meiner eigenen Tränen. Der Streifenwagen war gefüllt mit Gefühlen.

Wir kamen im Krankenhaus an. Als wir durch die Korridore eilten, erzählten wir allen Doktoren, Krankenpflegern und Schaulustigen was geschehen war. So viele Leute waren berührt von dem, was wir sagten, einige standen sprachlos und weinerlich da.

Niemand wollte den Jungen aus den Augen verlieren, bis sie sich über die Zeit und den Platz seiner Beerdigung sicher waren.

Ein Angestellter des Krankenhauses rief bei dem Jungen zuhause an. Sein Bruder hob ab und wurde von dem Unfall unterrichtet.

Sein Bruder erzählte uns von ihm: Er pflegte jeden Montag außerhalb Riads zu seiner Großmutter zu fahren, um sie zu besuchen. Immer, wenn er sie besuchte, sorgte er dafür, einige Zeit mit den Armen- und Waisenkindern zu verbringen, welche

in den Straßen herumhingen.

Die Stadt kannte ihn – er war derjenige, welcher ihnen die islamischen Bücher und Kassetten brachte. Sein staubiger Mazda war immer gefüllt mit Reis und Zucker und sogar Süßigkeiten – er hat nie die Süßigkeiten vergessen – für die bedürftigen Familien.

Er ließ sich von niemandem entmutigen, die lange Reise zu jener Stadt anzutreten. Er antwortete immer freundlich, dass der lange Weg ihm die Zeit gebe, seinen Quran zu überprüfen (was er auswendig gelernt hatte) und islamischen Unterricht über sein Autoradio zu hören.

Und…mit jedem Schritt zu jener Stadt, hoffte er auf die Belohnung, welches er bei ALLAH finden würde…

Es ist richtig – Brüder und Schwestern – dass Allah barmherzig ist und vergibt.

[„Und doch gewähre Ich dem Verzeihung…“] Doch wem? […der bereut und glaubt und das Gute tut und dann der Führung folgt.] [QS. 20: 82]

„Oh unser Volk, hört auf Allahs Rufer (Muhammad- Friede sei mit ihm) und glaubt an Ihn. Er wird euch eure Sünden vergeben und euch vor qualvoller Strafe schützen.“

[QS. 46:31]

So wie wir auf den Anruf einer Person antworten, wenn wir angerufen werden – dies sind Allah und Sein Gesandter, die uns rufen! Lasst uns antworten.

Es gibt einen Vers im Quran, wenn Schaytan ihn liest, fängt er an zu weinen und bedauert.

Lest diesen Vers, es ist die Tür zum Glück – in diesem Leben und im nächsten:

„Und diejenigen, die - wenn sie etwas Schändliches getan oder gegen sich gesündigt haben - Allahs gedenken und für ihre Sünden um Vergebung flehen; und wer vergibt die Sünden außer Allah? - und diejenigen, die nicht auf dem beharren, was sie wissentlich taten...“

Allah fährt dann fort: „…für diese besteht ihr Lohn aus Vergebung von ihrem Herrn und aus Gärten, durch die Bäche fließen; darin werden sie ewig sein, und herrlich ist der Lohn der Wirkenden.“

[QS. 3:135-136]

Allah sandte die Propheten und die Bücher herab: Er sandte die Warner und Verkünder der frohen Botschaft. Und Er sandte die Mahner. Und zusätzlich zu alledem kommt Allah zum Himmel der Erde herab – auf eine Art und Weise, die seiner Majestät gebührt – im letzten Drittel der Nacht – jede Nacht – indem er zu jedem Seiner Diener ruft: „Wer ruft mich, so dass Ich ihn erhöre? Wer bittet mich, so dass Ich ihm gebe? Wer verlangt Vergebung von mir, so dass Ich ihm vergebe?“

Meine lieben Brüder und Schwestern, lasst uns heute ein Gelöbnis geben. Dass wir unseren Wecker auf 2 Uhr Nachts stellen. Wir wissen genau, wenn es ein besonderes Sportereignis im TV geben würde, oder jemand um diese Uhrzeit einen Flug hätte, wären wir alle dazu in der Lage, aufzuwachen.

Lasst uns den Wecker stellen, um nur 2 Rak`ah für Allah zu beten. Und gedenkt in der Niederwerfung nur einer Sünde – nur eine – zwischen uns und Allah und bittet Allah ta´ala, uns diese Sünde zu vergeben. Und zu geloben, nie wieder zu dieser Sünde zurückzukehren.

Der Gesandte Allahs (sallallahu aleyhi wa sallam) lehrte uns, dass Allah wohlzufriedener mit der Reue Seines Dieners ist, als der Mann, der sein Kamel in der Wüste verliert und in diesem dürren Land auch die Hoffnung aufs Leben. In dieser Situation setzt er sich hin und erwartet den Tod. Dann öffnet er seine Augen und findet sein Kamel mit all dem Proviant, um ihn nach Hause zu bringen. In seiner extremen Freude schreit er: „Oh Allah, Du bist mein Diener und ich bin Dein Herr!“ Aus Freude über sein Glück verdrehte er unwissentlich die Worte

Der Gesandte Allahs (sallallahu aleyhi wa sallam) sagte, dass Allah wahrlich erfreuter über unsere Taubah (Reue) ist als dieser Mann.

Lasst uns alle heute um 2 Uhr nachts Allah wohlzufrieden machen. Glaubt mir, wir werden es nicht bedauern!